Archiv Mai 2009

Alle Jahre wieder

Es ist das seit Jahren erprobte Prozedere: Pfingsten naht und mit ihm der jährliche Männerurlaub von Sohn und mir in Dresden. Also werde ich hier gleich meine Sachen packen und mit Sohn gen Osten entschwinden. Kürzer als die letzten Jahre, denn als Schulkind hat man gewisse Verpflichtungen.

Die Vermieterin unserer Ferienwohnung hat letztes Jahr angekündigt, Internet in ebendiese Wohnung zu bringen. Sollte sie ihr Versprechen gehalten haben gibt es hier Berichte, wie es so läuft. Ansonsten lesen wir uns am Dienstag wieder.

Hoffentlich irrt sich die Wettervorhersage, denn drei Tage Regen fände ich etwas schade.

Entschuldigung

Wenn es hier die nächsten Tage etwas ruhiger zugeht, dann hat das seine Gründe.

Mein Vater hat Montag seine erste „richtige“ Chemo erhalten und sie, wie erwartet, nicht so gut weggesteckt wie die ersten. Er hat wohl den ganzen Montag und den größten Teil des Dienstages verschlafen und klang immer noch mitgenommen, als ich gestern abend angerufen habe.

Ebenfalls höchst beunruhigend finde ich die Mitteilung meiner Mutter, das er in der Nacht zu Montag vor Bauchschmerzen wohl kaum Schlaf gefunden hat.

Und nun arbeite ich daran, mich mit dem Gedanken abzufinden, daß dieses vielleicht der letzte Sommer sein könnte, den mein Vater erlebt.

Klar, irgendwann kommt dieser Sommer für jeden. Aber es ist etwas anderes, darüber zu theoretisieren oder es ganz praktisch und hautnah zu erleben.

Und weil dieses Beschäftigen aufwendiger ist, als ich mir vorgestellt habe, kommt es hier unter Umständen zu Pausen. Ich hoffe, Sie bleiben mir trotzdem gewogen.

Zuwenig des Guten?

Ich bin stolzer Besitzer eines neuen Handys. Einen ganzen Euro hat es mich gekostet.

Da ich ein großer Freund davon bin, daß ein Gerät eines richtig gut kann und nicht vieles nur so ein bißchen, war ich auf der Suche nach einem entsprechenden Gerät.

Ob man es glaubt oder nicht: ich bin fündig geworden. Dieses Gerät bietet unter anderem folgende Funktionen

  • Bluetooth
  • Infrarot
  • MP3-Player
  • Kamera
  • Organizerfunktionen

gar nicht erst an. Ob ich mich mit dem Sprechknochen trotzdem anfreunden werde muß sich erst noch zeigen.

Der Lohn der Tat

Wenn man Freundschaften nicht pflegt, dann hat das irgendwann Konsequenzen der einen oder anderen Art.

Zum Beispiel, das  der langjährige Motorradurlaubsbegleiter einen nicht mal fragt, ob man Zeit und/oder Lust hat mitzukommen, sondern einfach fährt. Immerhin war dieser Hinweis deutlich: auf der Agenda steht jetzt die Pflege bestehender Freundschaften.

Pläne schmieden

Heute abend soll er werden, unser Plan für den Sommerurlaub. Das Ziel ist klar: es geht nach Italien, sogar die Gegend ist schon ausgesucht. Ligurien soll es sein. Anreise erfolgt wieder mit dem Auto, da Pandas bodenständig sind und beim Gedanken daran, daß sie sich in die Lüfte erheben sollen, mit Schweißausbrüchen und unkontrolliertem Speichelfluß Zittern reagieren.

Zu klären ist noch die Frage der Unterkunft, welche heute bestimmt werden soll. So denn alles gut läuft und eine Einigung erzielt werden kann, geht es morgen in das Reisebüro des Vertrauens und der Deckel wird zugemacht.

Schauen wir mal, was am Ende dabei herauskommt.

Tja, scheiße

Gestern war es soweit: das Ergebnis der Blutprobe wurde meinem Vater mitgeteilt (Vorgeschichte hier).

Es ist nicht gut gelaufen. Dieser schon erwähnte Tumormarker ist von 3000 auf 7000 gestiegen. Was das genau bedeutet weiß ich immer noch nicht, aber definitiv ist es nichts Gutes. Denn ab Montag ist wieder Chemo dran, diesesmal aber mit härteren Mitteln. Dazu neue Schichtaufnahmen, denn die Ärzte vermuten einen neuen, bisher unentdeckten Tumor und hoffen so, ihn zu finden.

Was jetzt alles noch kommt, steht in den Sternen. Noch eine OP wird er sicherlich nicht so gut verkraften wie die erste, denn inzwischen hat er rein gar nichts mehr zuzusetzen. Das gleiche gilt für die Chemo.

Ich könnte (mal wieder) Daumendrücken und gute Wünsche gebrauchen. Diesesmal aber nicht für mich.

Und dafür habe ich meinen Papatag verschoben?

Ich bin zu einem Meeting eingeladen worden, dessen Thema mich sehr interessiert. Sozusagen eine Herzensangelegenheit ist. Der Kunde sei quasi sturmreif geschossen und bereit, mein Lieblingsprodukt einzusetzen und das Konkurrenzprodukt fallen zu lassen, hieß es. Leute mit der Befugnis und dem Willen zu entscheiden, seien anwesend, hieß es.
Wegen dieses Meetings habe ich extra meinen Papatag verschoben, um daran teilnehmen zu können.

Das hätte ich mir genausogut klemmen können. Das Meeting war kaum fünf Minuten alt, da sprach der Kollege, der mich extra dabei haben wollte, die Worte „Niemand möchte auf den Einsatz von $Konkurrent verzichten.“. Super. In den Rücken geschossen von eigenen Kollegen.
Es ist wirklich nicht leicht mich sauer zu machen, aber er hat es geschafft.

ES REICHT!

An dieser Stelle eine Premiere: ich bitte Sie, den Leser oder die Leserin, sich an etwas zu beteiligen, von dem ich glaube, das es dringend nötig ist.

Ich möchte Sie bitten, die Petition gegen die Indizierung und Sperrung von Internetseiten zu zeichnen.

Warum sollten Sie das tun?

Unsere Familienministerin Ursula von der Leyen führt einen Kreuzzug gegen die Kinderpornographie. An sich ein uneingeschränkt begrüßenswertes Vorhaben. Die Art und Weise, wie sie ihn führt ist allerdings unerträglich. Frei von jedem Wissen um die Funktionsweise des Internets wird mit falschen bzw unbelegbaren Zahlen argumentiert (Quelle). Menschen (wie z.B. ich), die wissen, wie man einen DNS-Server ändert, machen sich verdächtig, Teil eines kinderpornokonsumierenden Zirkels zu sein (Quelle). Es wird von zufällig gefundener Kinderpornographie als „Einstiegsdroge“ gesprochen. Dieser Logik folgend müßte man auch schwul werden, wenn man Bilder nackter Männer anschaut. Grundlage der Sperrung soll eine geheime, keiner Kontrolle unterworfene Liste sein, die das BKA pflegt.

Ihr Versuch zielt darauf, Konsumenten von ihrem Tun abzuhalten. Wäre es nicht deutlich sinnvoller, vorher anzusetzen? Opfern eine Möglichkeit zu geben, sich irgendwohin zu wenden?  Polizisten zu schulen, die Quellen solcher Widerwärtigkeiten aufzuspüren und trockenzulegen?

Mehr Informationen zu dem Thema finden Sie unter dem angegebenen Link.

Davon, daß mit dem Einrichten von Internetsperren aus welchem Grund auch immer die Büchse der Pandora geöffnet wird, rede ich noch gar nicht. Denn wie will man der Film- oder Musikindustrie entgegentreten, wenn sie mit eigenen Listen kommt? Wer will kontrollieren, ob politisch mißliebige Seiten nicht in irgendeiner Liste landen und aus dem Internet verschwinden? Wer glaubt, so etwas sei nicht möglich, dem möchte ich gerne Blauäugigkeit unterstellen. [EDIT] Damit der Begrüßungsbildschirm nicht schon bald bittere Realität wird, bitte ich Sie, die Petition mitzuzeichnen. Denn sonst kann es sein, daß das Schild nicht mehr von mir ist.