Archiv April 2011

Zwiegespalten

Der heutige Tag zerfällt in zwei klar voneinander getrennte Teile.

Bis 12 Uhr: schlafen (das habe ich auch schon lange nicht mehr geschafft. Normalerweise ist um 8:30 Uhr die Nacht vorbei)

Bis 18 Uhr: bei der Freundin im Garten im Liegestuhl liegen und den Tag genießen.

Jetzt (21:15 Uhr) sitze ich auf meinem Balkon, habe bis gerade gelesen und überlege nun, welche DVD ich mir per Notebook zu Gemüte führen soll. Im Moment neige ich zu Snatch, bin aber noch leicht wankelmütig. Vielleicht hilft ja ein kaltes Bier bei der Entscheidungsfindung…

WOHOOO!!!

Ich hatte doch mit meinem vorigen Stromversorger TelDaFax im wahrsten Sinne des Wortes eine Rechnung offen. Nach Drohungen meinerseits und Totstellen dererseits lag dann heute Post im Kasten.
Ehrlich gesagt habe ich nicht viel erwartet, die letzten Neuigkeiten über diesen Versorger waren eher düster. Aber siehe da: sie haben eine Schlußabrechnung erstellt. Und ich bekomme 726 Euro zurück. Davon sind 90 Euro Zinsen, die sie „aus Kulanz bezahlen“. Mir egal, Hauptsache ist, sie zahlen.

Das Schwerste jetzt gerade ist es, dem Drang zu widerstehen, den so lange so begehrten Fernseher zu bestellen. Aber das bekomme ich hin, da bin ich zuversichtlich.

Multitasking

Im Moment zerreißt es mich schier. Bei dem derzeit herrschenden Wetter gibt es so viele Möglichkeiten, wie man seine Zeit rumbringen kann.

Auf dem (reichhaltig bepflanzten!) Balkon in der Sonne sitzen und lesen oder bei der Freundin im Garten in der Sonne sitzen (da gibt es einen Grill! Also die Mädchenvariante, einen *Gas*grill.). Oder ich sitze auf dem Mopped und verbrenne ein paar Liter fossile Brennstoffe. Oder oder oder…

Wenn ich dann abends mein Haupt zur Ruhe bette, fällt es mir dann auf: ich habe mal wieder siebzehn Ideen über Tag gehabt und keine davon hier aufgeschrieben. Und vergessen die Blumen zu gießen.

Aber eines steht fest: es geht mir so gut wie schon seit langer Zeit nicht mehr. Ein oder zwei Teile fehlen noch, dann ist alles rundherum gut. Das ist ja auch was.

Das Kind muß einen Namen haben

Das Leben im allgemeinen (und auch im speziellen) neigt dazu, nicht stillzustehen.

Meines macht da keine Ausnahme (ACH!). So habe ich seit einiger Zeit wieder eine Freundin. Bisher ist sie hier nicht aufgetaucht, was daran lag, das ich sie nicht um Erlaubnis gefragt hatte, sie hier erwähnen zu dürfen. Dieses Versäumnis habe ich jetzt nachgeholt: ich darf.

Damit stellt sich die Frage nach einem angemessenen Pseudonym für sie und ihren Sohn. Da will mich die Muse nicht so richtig küssen. Für beide nicht.

Für den Übergang nehme ich einfach ein X für sie und ein Y für ihren Sohn. Sobald ich geküßt wurde kann ich ja wechseln.

Ja, so mache ich das.

Weiter gehts

Die nächste Runde im Ringen mit meinem Stromversorger hat begonnen.

Gestern kam nämlich eine Mail, in der mir mitgeteilt wurde, daß mein jährlicher Verbrauch jetzt, wie gewünscht, auf 1.800kWh angepasst wurde.
Toll!

Alle angefallenen Mahn- und Verzugskosten seien „selbstverständlich“ storniert worden.
Toller!

Ich solle jetzt 100+ein bißchen Euro überweisen, als unsere neue Freundschaft zu besiegeln.
Nein!

Leider könne man die Anpassung rückwirkend nicht mehr vornehmen, es werde aber am Jahresende verrechnet.
Nein!

Also werde ich eine hinreichend freundliche Mail verfassen und auf folgende Punkte hinweisen:

  • ich überweise nichts ohne eine schriftliche Aufstellung, wie sich die Forderungen zusammensetzen
  • ich verlange eine neue Vertragsbestätigung, in der festgehalten ist, daß mein Verbrauch tatsächlich angepaßt wurde
  • ich verlange Auskunft darüber, wo meine 35 Euro geblieben sind, die ich im März als Abschlag überwiesen habe
  • der Vertrag, der geschlossen wurde, ist von stromio einseitig zu meinen Ungunsten geändert worden. Vertragsänderungen bedürfen aber der Zustimmung aller Vertragspartner. Diese liegt nicht vor, also gilt der alte Vertrag weiter. Und in dem stand von Anfang der niedrigere Jahresverbrauch.

So lange keine Stellungnahme von stromio vorliegt, wird gar nichts überwiesen. So ist das, wenn ich sickig und auf Krawall gebürstet bin.

Bleiben Sie dran, ich halte Sie auf dem Laufenden.

Wer hätte das gedacht?

Ich persönlich nicht, aber man muß ja auch offen sein.

Konkret: wenn die Zitate in diesem Artikel stimmen, dann muß ich unserer Bundesjustizministerin zustimmen. Komplett. Wenn sie es jetzt noch schafft, sich gegen ihre Koalitionskollegen durchzusetzen, dann könnte es dazu kommen, das ich sie leiden kann (also eigentlich eher ihre Ansichten, die Dame als Person kenne ich nicht).

Aber wählen werde ich ihre Clownstruppe trotzdem nicht. Damit es dazu kommt, muß noch einiges mehr passieren.

Sie ist wieder da…

Endlich, nach mehr als einem Jahr des Wartens, mußte es heute sein. Ich habe mein Motorrad an meinen Wohnort geholt. Natürlich war sie zickig, denn immerhin ist sie ein Jahr komplett vernachlässigt worden. Also hat sie zur Strafe erst die komplette Batterie leergenuckelt um dann beim ersten Knopfdruck des ADAC-Menschen anzuspringen. Der gute 90 Minuten auf sich warten ließ (der Mensch, nicht der Knopfdruck. Obwohl…). Aber egal. Ich habe sie hier, morgen wird sie gewaschen und mit Kettenreiniger und -fett verwöhnt und dann sehen wir mal weiter.

Ich freu mich so…

Wenn… und… dann…

Wenn es stimmt, daß Auswurf die Auster des kleinen Mannes ist
und Austern aphrodsisierend wirken sollen
dann stehen mir interessante Zeiten bevor.

Die Scheiß-Heuschnupfen ist derzeit mächtig in meinen Bronchien zugange und läßt Dinge das Tageslicht erblicken, die nie dafür gedacht waren. Ekelig.

Nicht zu vergessen…

Das muß ich auch noch erzählen. Nicht, daß das in Vergessenheit gerät.

Also: Samstag, zwischen der Blutspende und der Japanerunterstützung, fiel mir auf, daß meine Vorräte an Nasenspray arg geschrumpft sind und vielleicht nicht mehr bis Montag reichen könnten. Also bin ich in die nächste Apotheke um Nachschub zu besorgen. Es handelt sich hierbei um eine ausgesprochen große, so räumlich gesehen. Ich hatte kleinere Wohnungen als die Verkaufsfläche dieser Apotheke. Kaum bin ich zur Tür rein, bölkt mich vom anderen Ende her der Medikamentendealer (ein Er!) an, ob er mir helfen könne. Ich gebe also noch auf dem Weg zur Theke meine Bestellung auf, ebenfalls mit erhöhter Lautstärke, sonst wird das ja nix.

Er bringt das Gewünschte, ich bezahle und frage ihn, ob er vielleicht noch ein Paket Taschentücher als Werbegeschenk drauflegen könne. Daraufhin passiert Folgendes: nach erfolgloser Suche in der Schublade grinst er mich an, sagt „Ich gebe ihnen ein paar von den Angestelltentempos.“ und verschwindet nach achtern. Als er zurückkommt, hat er ein halbes Dutzend Papiertücher zum Händeabtrocknen dabei (diese grünen, kennen Sie bestimmt), grinst mich wieder an und taucht mit der Bemerkung „Jetzt noch ein wenig den McGyver machen…“ hinter den Tresen ab. Als wieder auftaucht hat er ein verschließbares Plastiktütchen in der Hand, das stark an einen Gefrierbeutel erinnert, packt die „Taschentücher“ hinein, zieht den Verschluß zu und reicht mir das Ganze mit einem Grinsen, das von Ohr zu Ohr reicht und fragt „Gut so?“. Ich grinse nicht minder breit zurück, bedanke mich und verlasse die Apotheke.

Auf meinem weiteren Weg läßt mich die Frage nicht los, ob vielleicht Probiertag für die Angestellten war oder ob er immer so drauf ist.

Karma

Dieser Samstag stand ganz im Zeichen der Karmaverbesserung.

Zuerst war ich Blut spenden. An und für sich schon ein paar Karmapunkte wert. Aber damit nicht genug: ich habe auch noch einen Neuspender mitgebracht. Ha! Bringt bestimmt auch was ein.

Dann habe ich meinen Organspendeausweis aktualisiert, denn passenderweise wurden diese im Einkaufszentrum in der Innenstadt verteilt. Zwar besitze ich seit meinem 18. Lebensjahr einen solchen Ausweis, aber jetzt habe ich einen laminierten mit aktuellen Daten. Vielleicht gibt es dafür ja auch eine Karmapunktegutschrift. Nicht für die Tatsache, daß er laminiert ist, sondern daß ich so etwas überhaupt habe.

Was mich zur der Frage bringt: wie sieht das bei ihnen aus? Gehen Sie (ja, genau: Sie da vor dem Monitor) zur Blutspende? Warum nicht? Sie haben reichlich von dem Zeug und irgendwo gibt es genau jetzt jemanden dem es nicht so geht. Leider wächst der Stoff nicht auf Bäumen, sondern setzt voraus, daß jemand ihn hergibt. Sie, zum Beispiel. Der halbe Liter fällt nicht weiter auf und ein paar Wochen nach der Spende ist alles wie vorher. Das Argument „Angst“ zählt nicht. Ich bin ausgeprägter und bekennender Spritzenphobiker und schaffe es auch. Also: hopp auf. Und wenn Sie schon mal unterwegs sind, denken Sie doch auch einfach mal über eine Typisierung nach. Das geht auch ganz ohne Piekerei. Klick.

Organspende ist ein ähnliches Thema. Schon mal drüber nachgedacht? Nicht? Kann ich verstehen, immerhin setzt es voraus, daß man darüber nachdenkt, daß man sterben wird. Das macht keinen Spaß, aber seien wir mal ehrlich: es ist die einzige Gewißheit im Leben. In der Geschichte der Menschheit gibt es nur einen, der es vermeiden konnte und das ist schon über 2.000 Jahre her. Also: sie werden sterben. Todsicher (heißt ja nicht umsonst so). Brauchen Sie dann wirklich noch all die tollen Sachen, die Sie ein Leben lang mit sich herumgetragen haben? Herz, Lunge, Leber, Nieren? Wohl kaum. Aber jemand anderes, der noch einen Puls hat, vielleicht. Der braucht das Zeug sogar ziemlich dringend, denn anders als Blut wächst das nicht einfach nach, wenn es weg ist. Ist doch also ganz logisch: Sie geben etwas ab, das Sie nicht mehr brauchen (weil Sie tot sind. Finden Sie sich damit ab.) und jemand anderes lebt weiter, weil Sie es ihm ermöglicht haben (sonst wäre er auch tot. Unnötigerweise, denn Sie hatten alles und haben es lieber mit ins Krematorium genommen.). Also: hopp auf. Sie müssen noch nicht einmal das Haus verlassen, denn anders als beim Blut spenden kann man den Ausweis im Internet bekommen. Klick.

So, das war jetzt ganz schön weit abgeschweift. Sehen Sie es mir nach, es war mir wichtig. Aber zurück zum Thema.

Die dritte Gutschrift auf meinem Karmakonto gibt es für den gekauften Muffin von einem Kuchenstand eines lokalen Gymnasiums. Denn, so die Ankündigung, alle Erlöse sind für „die Japaner“ (O-Ton).

Das alles an einem Tag, innerhalb von 90 Minuten. Ich war mit mir einigermaßen zufrieden.