Kinder

Diese Woche ist eine zwölfjährige ermordet worden. Die Täterinnen waren schnell gefunden und haben auch gestanden: es handelt sich um zwei Mädchen von 12 und 13 Jahren. Von denen eine, so glaube ich gehört zu haben, mit dem Opfer befreundet war.

Ich will gar nicht über die strafrechtliche Seite schreiben, das haben andere viel kompetenter getan.

Was mich beschäftigt ist vielmehr die Frage, wie es für die betroffenen Familien weitergeht.

Die Familie des Opfers muß damit leben, das der Tod ihrer Tochter ungestraft bleiben wird. Irgendwie wird sie verarbeiten müssen, das niemand zur Rechenschaft gezogen werden kann. Das ist im Großen und Ganzen gut so, aber wenn man dann auf ein individuelles Schicksal schaut, dann wird es schnell schwer begreiflich.

Die Familien der Täterinnen müssen damit leben, das ihre Kinder ein anderes Kind getötet haben. Warum ist unklar und wird mit Rücksicht auf das Alter der beiden wohl nicht öffentlich werden. Aber der Fakt bleibt: ein Mensch ist tot und die beiden sind Schuld daran. Wie geht man als Eltern damit um? Kann man sein Kind noch wie vorher wahrnehmen? Macht man sich Vorwürfe, das man genauer hätte hinsehen sollen? Wie geht man mit den Schuldgefühlen der Familie des Opfers gegenüber um? Wie mit der nagenden Furcht, das mit dem eigenen Kind etwas fundamental falsch sein könne? Wie hilft man den Kindern, wenn sie in vollem Umfang begreifen, was sie getan haben? Obwohl ich bei normal entwickelten 12 bzw. 13 jährigen eigentlich voraussetze, das sie eine Vorstellung davon haben, was es bedeutet, ein Leben zu nehmen.

Für alle drei Familien ist das Leben, wie sie es bisher kannten, für immer vorbei. Die einen müssen einen Umgang mit der Tatsache finden, das ihre Tochter für immer weg ist. Die anderen müssen irgendwo in Deutschland, wo sie niemand kennt, ganz neu anfangen. Immer dabei: die Angst, das so ein schmieriger Wichser Schreiberling von Deutschlands größtem Hetz- und Lügenorgan ihr Geheimnis aufdeckt und es am nächsten Morgen von der Titelseite trompetet.

Diese Geschichte kennt nur Opfer. Und ganz ehrlich: ich weiß nicht, wen ich mehr bedauern soll.

Schlauschiesser goes green

Ich habe es getan: seit gestern bin ich Besitzer eines Balkonkraftwerkes. Sie wissen schon, diese kleinen Photovoltaikanlagen, die Strom zur Selbstnutzung produzieren.

Leider habe ich bei der Bestellung nicht daran gedacht, mich über die Größe der Paneele zu informieren. Die sind erheblich größer als gedacht, so daß der Plan sie am Terrassengeländer zu befestigen wohl verworfen werden muss.

Der neue Plan ist, sie auf dem Dach anzubringen. Das sollte eigentlich vermieden werden, da niemand so genau weiß, wie das geht. Aber nutzt ja nix, irgendwo müssen sie ja hin. Ich werde berichten, wie es weitergeht.

Spielkind

Ich war ja eine ganze Weile abwesend, aber gestern hat es mich dann doch gepackt nachzusehen. wie es meiner kleinen Webseite geht.

Ganz gut, soviel vorweg. Aber es gibt ja immer etwas, was man verbessern kann. Erstmal alle Aktualisierungen einspielen. Klappt tadellos, danach funktioniert nur die Seite nicht mehr. Außer einem PHP-Fehler wird nichts angezeigt. Also schnell den Filezilla installiert, um das letzte Backup zurückzuspielen. Das klappt wirklich wie gedacht. Natürlich sind die Aktualisierungen wieder weg, aber was macht man nicht alles für eine funktionierende Seite.

Es hat mich schon lange gestört, das die zugrundeliegende WordPress-Installation nicht aktualisierbar war, weil mein Hoster eine unglaublich alte PHP-Version verwendet. Irgendwo in den Untiefen der Domainverwaltung finde ich tatsächlich die Option, eine andere Version zu verwenden. Beherzt umgestellt und überrascht sein, das trotzdem noch alles funktioniert.

Weil ich offensichtlich einen Lauf habe, gehe ich noch einen Schritt weiter und aktualisiere WordPress selber. Von 4.9 auf 6.1, also einen kompletten Majorrelease überspringend. Weil ich ein Feigling vorsichtig bin, mache ich sogar noch ein Backup der Datenbank. Man soll sein Glück ja nicht herausfordern.

War aber aus zwei Gründen unnötig:

  • das Update hat keine Probleme gemacht und
  • im letzten Schritt wurde das Datenbankschema geändert, das Backup wäre also ziemlich sicher nutzlos gewesen

Jetzt ist mein Blog also wieder hübsch und ordentlich. Ich hatte eine Stunde Spaß und habe sogar das eine oder andere gelernt.

Neuigkeiten

Wie man sich denken kann, ist seit dem November 2021 doch das eine oder andere passiert.

Angefangen mit der Tatsache, das unsere im letzten Beitrag angekündigte Küche seitdem ihren Dienst versieht. Der Küchenmonteur hat ganze Arbeit geliefert und die Küche sehr schnell und trotzdem sehr sorgfältig in einen Zustand der Benutzbarkeit versetzt. Ich erwähnte schon, das die Beschaffung der Elektrogeräte Schwierigkeiten gemacht hat. Das stimmte im Endeffekt nur halb: einen Herd zu besorgen war unkompliziert, wenn man bereit ist den aufgerufenen Preis zu akzeptieren. Der Backofen dagegen war ein ganz anderes Kapitel. Die angekündigte Lieferzeit verlängerte sich immer wieder nach hinten, irgendwann war mal die Rede von Ende Februar 2022 (bestellt im Oktober 2021!). Was macht man, wenn man etwas beschleunigen will? Richtig, man besorgt eine Ersatzlösung. In diesem Fall bestehend aus einem kleinen Backöfchen, in das kaum unsere kleinste Auflaufform hineinpasste. Zwei Tage nach dessen Inbetriebnahme (Anfang Januar) rief die Spedition an um zu fragen, wann sie unseren Backofen liefern könne.

Seitdem steht die Kleine noch häufiger in der Küche als vorher und betont immer wieder mal wie sehr sie diese Küche liebt und wie viel mehr Spaß es jetzt macht zu kochen und zu backen.

Bei einem der letzten Einträge sprach ich davon, das wohl mal wieder ein Wechsel des Arbeitgebers anstünde. Den habe ich zum 01.04.2022 vollzogen. Es ging nicht mehr anders. Der Ex-Vorgesetzte wurde zunehmend unerträglich und ich habe mir geschworen, das niemand jemals wieder so mit mir umgehen darf. Also Wechsel. Seitdem ist alles nahezu perfekt. Ich habe zwei Tage Homeoffice, ins neue Büro kann ich mit dem ÖPNV. Die Kollegen sind durch die Bank mehr oder weniger gestört und passen daher einwandfrei zu mir. Und nicht zu vergessen: die Vorgesetzten. Ich habe Vorgesetzte, die wissen wie Menschenführung geht. Die regelmäßig auf Schulungen für Führungskräfte gehen und das dort gelernte auch umsetzen. Es hat lange gedauert, bis ich verstanden habe das Nachfragen ob man klarkomme oder Hilfe brauche ernst gemeint sind und nicht der Versuch, Munition für den nächsten Anschiss zu sammeln. Die Kleine hat mir unter Androhung der Scheidung verboten, auch nur darüber nachzudenken, den Arbeitgeber zu wechseln…

Noch was?

Ach ja, für das Schnittchen steht im Sommer der Wechsel auf die weiterführende Schule an. Sie hat auch eine Wunschschule gehabt, auf der sie tatsächlich angenommen worden ist. Ab dem Sommer wird sie also Schülerin an einem großen Gymnasium im Süden der Stadt werden. Alle Beteiligten sind ziemlich aufgeregt und gespannt, wie dieser neue Abschnitt wohl werden wird.

Sohn wabert momentan etwas durch sein Leben. Er hat nach dem Abitur angefangen zu studieren, dann aber sehr schnell festgestellt, das sein gewähltes Fach doch nicht seins ist. Jetzt sucht er nach einer dualen Ausbildung und hat auch schon einige Gespräche gehabt. Das wird schon werden.

Auch unangenehmes soll nicht verschwiegen werden: ich hatte im Oktober 22 einen Unfall mit meinem E-Scooter. Ich bin auf dem Zebrastreifen von einem Autofahrer umgemöllert worden. Es ist nichts größeres passiert, der Kopf ist unversehrt und auch alle Knochen sind heile geblieben. Allerdings ist mir ein Muskel abgerissen. Nämlich der hier. Wenn ich dem Orthopäden, der mich versorgt hat glauben darf, entspricht dieser Muskel dem Filet. Die Verletzung ist aus verschiedenen Gründen nicht operabel, was aber kein Problem ist, da diverse andere Muskeln in der Umgebung die Funktion des defekten Muskels einfach übernehmen.

Auf der Zielgeraden

Gestern um kurz nach sieben Uhr morgens(!) wurde die Küche geliefert. Vollständig und unbeschädigt.

Jetzt ist der Küchenbauer dran.

Und weil mich Chef und Personalabteilung freundlich (naja) erinnert haben, das vor Jahresende noch drei Urlaubstage zu verbraten sind, habe ich ab morgen bis Montag inklusive frei. Da gibt es schlimmeres.

Es geht auf die Zielgerade

Hier war ja wieder Ruhe eingekehrt und das aus einem guten Grund.

Wir bekommen eine neue Küche. Die Kleine war mit dem über zwölf Jahre alten Exemplar zunehmend unzufrieden. Konnte ich auch nachvollziehen, da ein Schrank auseinanderzufallen drohte und Ersatzteile allgemein nicht mehr zu bekommen waren. Also eine neue.

Ein Exemplar zu finden war vergleichsweise einfach, ein bezahlbares zu finden ungleich schwerer. Aber am Ende haben wir auch das geschafft. Und weil wir schon mal dabei waren, haben wir beschlossen, auch gleich den Boden, die Wände und die Decke neu zu machen.

Auf den Boden sollte nach Willen der Kleinen Vinyl gelegt werden. Ich wußte nicht mal, das es so etwas gibt, ich dachte nach Laminat käme nichts mehr. Hier etwas schönes zu finden war echt sauschwer, denn jeder Händler hat mindestens 80 verschiedene Designs in der Auslage. Aber auch das wurde erfolgreich bewältigt.

Diese Aufgaben waren die Domäne der Kleinen, ich kam bei den ebenfalls zu beschaffenden Elektrogeräten ins Spiel. Denn, so wurde beschlossen, ein neuer Backofen sowie ein neues Kochfeld tun Not. Zwei schöne Geräte ausgesucht und die üblichen Preisvergleichsseiten befragt. Die Preise waren recht stabil, also haben wir beschlossen, mit der Anschaffung noch zu warten. Ein großer Fehler, denn praktisch über Nacht waren beide Geräte nicht mehr lieferbar. Chipmangel. Bei dem Backofen ist das auch heute noch so, der Liefertermin ist Ende November. Das Kochfeld habe ich noch irgendwo in Süddeutschland auf Lager bei einem Händler gefunden und zu einem Preis bestellt über den wir lieber schweigen wollen.

Vor zwei Wochen haben wir dann die alte Küche abgerissen, die Tapeten von Decke und Wand geholt und das Laminat entfernt. Beim Laminat gleich die nächste Überraschung: darunter kam kein Estrich zum Vorschein sondern uraltes Linoleum. Und unter dem Linoleum ein ebenso uralter Holzboden. Leider hatten wir dem Bodenleger gesagt, es läge Estrich und auf dieser Grundlage hat er auch sein Angebot kalkuliert.

Seitdem bauen wir wieder auf bzw lassen aufbauen. Inzwischen sind die Wände und die Decke verputzt, an der Decke klebt Raufaser, welche heute gestrichen soll. Der Fliesenspiegel klebt auch (bei der Anbringung hat das Schnittchen kräftig geholfen und zeigt jetzt jedem, welche Fliesen sie angebracht hat). Auf dem Boden liegt das gewählte Vinyl, dessen Anbringung dank des geänderten Untergrundes und der daraus folgenden Zusatzaufwände einen *Hauch* teurer geworden ist (aber er sieht schon toll aus). Heute sollen die Wände tapeziert und vielleicht auch schon gestrichen werden. Morgen wird die Küche geliefert und in den folgenden zwei Tagen aufgebaut.

Und dann endet nach zwei Wochen unsere küchenlose Zeit, in der wir uns wahlweise von Lieferdiensten oder den Schwiegereltern haben ernähren lassen.

Als Lehren aus dem Unternehmen nehmen wir das mit, was ich schon immer wußte: kein Plan überlebt den Kontakt mit der Realität. Oder wie schon Bertolt Brecht wußte

Ja, mach nur einen Plan!
Sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch ’nen zweiten Plan
Gehn tun sie beide nicht.

Manchmal hilft warten

In meinem alten Blog, also vor dem Umzug hierhin, hatte ich einen Artikel geschrieben, in dem ich darüber gejammert habe, das nichts in meinem Leben konstant wäre (hier).

Was soll ich sagen? Vieles von dem, was ich dort beklagt habe, hat sich geändert. Ich bin mit der Kleinen seit über zehn Jahren zusammen, im Dezember feiern wir unseren neunten Hochzeitstag (Keramikhochzeit, wen es interessiert). Seit 2012 wohne ich am gleichen Ort und da wir ihn neulich gekauft haben, werde ich wohl auch bleiben wo ich bin.

Das Einzige, was immer noch nicht gefestigt ist, ist der Job. Den jetzigen habe ich seit gut viereinhalb Jahren, aber es zeichnet sich ab, das ich wohl wieder wechseln werde. Das einzig positive, was ich dem abgewinnen kann ist, das ein Wechsel eigentlich immer mit einer Gehaltssteigerung einhergeht. Beim letzten Mal waren das immerhin satte 33%. Sollte alles laufen, wie ich mir das vorstelle sind es beim anstehenden Wechsel wieder ca. 20%. Allerdings wäre ich auch nicht böse, wenn ich nicht mehr wechseln müsste.

Die Macht des Wortes

Der Bildungssenat in Berlin hebt die Maskenpflicht in Grundschulen auf. Das freut die Kinder und Lehrer sicher ungemein.

Der Grund für diese Entscheidung ist sicherlich wohldurchdacht, vermutet der Normalbürger. Genügend Luftreiniger, geeignete Lüftungskonzepte, irgendwie so etwas.

FALSCH!

Die Begründung des Berliner Bildungssenats lautet wie folgt:

Es erreichten uns Mails im vierstelligen Bereich, in denen das Unverständnis über die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen beschrieben wurde, die Maskenpflicht als Quälerei für die Kinder angesehen wurde und Sorgen um soziales Miteinander, Konzentrationsschwierigkeiten und verminderte Leistungsfähigkeit beschrieben wurden, viele unterschiedliche Begründungen, aber in einer großen Anzahl – hingegen gab es nur eine Handvoll von Mails, die die bis jetzt geltenden Maßnahmen begrüßt haben. Auch seit Bekanntgabe der Änderung ab Montag erhalten wir sehr viele zustimmende und dankbare Mails.

(Quelle)

Man muß also nur genügend Mails schreiben, um das zu bekommen, was man möchte. Vierstellig reicht. Diese Zahl läßt sich mit einem Bot, der mit zufällig generierten Absenderadressen und immer gleichem Inhalt Mails raushaut im nullkommanix erreichen.

Das Berlin ein Zirkus ist, in dem die Clowns regieren, ist nicht neu. Beispielhaft sei an den Flughafen und das Debakel bei der Wahl im September erinnert. Aber das hier ist eine ganz neue Dimension. Hier wird vor wenigen (vierstellige Anzahl, nicht vergessen) eingeknickt und die Gesundheit derjenigen riskiert, die nicht geimpft werden können.

Das ist erbärmlich.

Wie ich an ein Haus kam

Das muß jetzt etwa drei Jahre her sein. Schwiegervater (in Zukunft SV) und Schwiegermutter (in Zukunft SM, beide zusammen sind Schwiegereltern SE), zu dem Zeitpunkt unsere Vermieter, bitten uns zu einem Gespräch zu ihnen zu kommen. Das geht problemlos, unsere Wohnungstüren liegen keine dreißig Meter auseinander. Über den Grund schweigen sie sich aus.

Jetzt muß man über unsere Wohnsituation folgendes wissen: auf dem Grundstück steht ein Haus, in dem unter einem Dach drei Wohnungen sind. Quasi drei Häuser unter einem Dach. In einem wohnen die SE, in einem wir und das dritte ist vermietet. Können sie sich das in etwa vorstellen? Ja? Gut, dann weiter.

Thema des Gesprächs war die anstehende Verrentung von SV, verbunden mit finanziellen Einschnitten. Ende vom Lied: sie wollen das Haus, in dem wir wohnen verkaufen, da noch nicht abbezahlt. Wir sollten uns überlegen, ob wir das Haus haben wollen.

Wieder zu Hause haben die Kleine und ich ein kurzes Brainstorming abgehalten. Ungefähr so:

Ich: Willst du ausziehen?

Sie: Nein. Du?

Ich: Auf keinen Fall. Also kaufen wir das Haus?

Sie: Ja, sieht so aus.

Gesamtdauer der Entscheidungsfindung: zwanzig Sekunden.

Drei Wochen später stand die Finanzierung und der Notar hatte alles abgewickelt.

So bin ich an ein Haus gekommen, obwohl ich niemals eines haben wollte.