Archiv September 2018

Wollte ich schon immer mal

Ein weiterer Punkt auf Liste der Dinge, die ich schon immer machen wollte kann abgehakt werden: einem leibhaftigen Weltmeister in irgendetwas die Hand schütteln.

Heute erledigt: einem Mitglied der deutschen Kanupolo-Nationalmannschaft die Hand geschüttelt. Die sind dieses Jahr in Kanada Weltmeister geworden.

Und noch ein neues Hobby

Mein allerliebster Lieblingssender Tele5 sendet alles, was andere Sender nicht mal mit der Kneifzange anfassen würden. Zum Beispiel so grandios beknackte Formate wie Man vs. Fly oder irgendeine Show, deren Namen ich vergessen habe, die aber wirkte, als hätte der letzte Trip, den Produzenten und Schreiber eingeworfen hatten, unangenehme Langzeitfolgen gehabt.

Für schwüle Sommerabende waren samstags die Bumsbuster im Programm. Filme aus der „Heute jodelt die Lederhose“-Ecke. Allein für den Trailer musste Fremdschäm-Skala um einige Schritte nach oben erweitert werden. Auf so eine Idee muss man erstmal kommen. Und dann muß es ja noch jemanden gegeben haben, der diese Idee abgesegnet und gesagt hat „Geiler Scheiß, machen wir. Stöbert mal durch das Archiv und bringt das Übelste mit, was ihr finden könnt.“

Apropos Übelste (was für eine Hammerüberleitung): das allerbeste, was dieser Sender aufzubieten hat, ist meiner bescheidenen Meinung nach aber die SchleFaz-Reihe. Hier werden die Schlechtesten Filme aller Zeiten präsentiert. Und schlecht heißt wirklich hirnerweichend schlecht. Man sitzt fassunglos vor der Kiste und fragt sich, was bei den Mitwirkenden wohl alles schief gelaufen sein muß, damit sie an diesem Film mitwirkten und das wahrscheinlich auch gut fanden. Beispiele? Bitte sehr. Das ganze wird vom dem Moderatorenpaar Oliver Kalkofe und Peter Rütten angemessen präsentiert. Was das bedeutet stellen sie sich bitte selber vor.

Wenn gerade eine Staffel läuft (so wie zur Zeit) gehört der Fernseher am Freitagabend mir. Bewaffnet mit einer Tüte Chips und mehreren Bieren (so um die drei, für jede Werbepause eines. Manchmal auch mehr, hängt ganz vom Film ab.) wird Trash konsumiert. Die Kleine versucht sich gerne zu drücken, wird aber von mir unter sanftem Hinweis auf den Passus „in guten wie in schlechten Zeiten“ auf die Couch gebannt. Geteiltes Leid ist doppelte Freude, sagt man ja auch.

Also: wenn sie Spass an grotesk schlechten Filmerzeugnissen haben und/oder einfach einen Grund brauchen, sich sinnlos mehrere Biere in die Rüstung zu knistern ist SchleFaz genau das Richtige. Danken sie mir später.

Macht mal Platz da am rechten Rand

Ich kann verstehen, wenn jemand nervös wird angesichts einer drohenden Klatsche. Wenn man in einer solchen Situation verbal danebengreift, bin ich auch bereit, ein wenig(!) Nachsicht walten zu lassen.

Wenn aber der aktuelle Bundesminister des Innern der versammelten Journaille in die Feder diktiert „Die Migrationsfrage ist die Mutter aller politischen Probleme in diesem Land.“ dann fällt mir alles aus dem Gesicht. Es war doch seine Schwesterpartei, die das beschlossen hat. Wo war er denn seinerzeit? Vielleicht habe ich es nur vergessen, aber ein derartiges verbales Geholze ist mir nicht erinnerlich. Wäre auch blöd gewesen, wo die meisten es ja gut fanden, was da getan wurde.

Aber jetzt, wo die Wahlen in Bayern anstehen, die Prognosen Schlimmes erahnen lassen und niemand ein Gegenmittel zu haben scheint, da langt er gerne mal gaaanz weit nach rechts. Schiebt die Schuld für alles Schlechte im Land auf die, die die kleinste Lobby haben: Migranten. Als wäre alles super gewesen, bevor sie aufgetaucht sind.

Die AfD wird es gefreut haben, das da ein Regierungsmitglied ihr Geschäft betreibt. So viel Bestätigung bekommt man nicht oft vom politischen Gegner. Und das Beste ist, das die eigenen Wähler sich bestätigt fühlen und eher fester zu einem stehen und die Wähler des Gegners unter Umständen zum „Original“ wechseln.

Ich denke, das Frau Merkel schon öfter den Tag verflucht hat, an dem sie Seehofer zum Minister machen musste.