Eines scheint jetzt klar zu sein

Eines scheint jetzt klar zu sein

Moderne Kunst und ich werden keine Freunde. Aber der Reihe nach.

Samstag hatten der Panda und ich uns entschlossen, die Gelegenheit zu nutzen und hieran teilzunehmen. Kultur kann nie schaden und mit zwölf Euro pro Nase für alle Eintritte und Busfahrten kann man auch nicht viel falsch machen.

Angefangen haben wir unsere Expedition hier aus ganz praktischen Gründen. Zum einen ist es relativ dichte bei und zum anderen gibt es ausreichend Parkplätze. Leider hatte auch ungefähr 300 andere Leute die Idee und standen schon um Karten an, als wir dazustießen. Macht aber nichts, so hat man wenigstens Zeit, in der ausliegenden Broschüre zu stöbern und den weiteren Abend zu planen.

Erster Programmpunkt: im Aquazoo die Präparationswerkstatt besichtigen. Also da, wo die ganzen toten Tiere so aufbereitet werden, daß man sie hinterher ausstellen kann. Durchgeführt wurde das Ganze durch die beiden angestellten Präparatoren. Eröffnet wurde die Vorstellung mit den Worten „Die ganze Zeit ist man hier unten schön alleine, aber einmal im Jahr tauchen hier plötzlich Menschen auf.“. Was dem Mann offensichtlich Unbehagen bereitet hat. Interessant war es trotzdem, auch wenn einige der Damen bei der mit Fotos begleiteten Beschreibung, wie man eine Elster fachgerecht präpariert (Die zieht man quasi auf links und dann wird sie erstmal komplett entfleischt) doch etwas sparsam geguckt haben.

Den zweiten Punkt, die Besichtigung des Geschehens hinter den Kulissen des Seewasseraquariums, kann man kurz zusammenfassen. Insgesamt fünfundvierzig Minuten gewartet um dann direkt vor der Tür zur Glückseligkeit mitgeteilt zu bekommen, die nächste Führung fände erst in gut einer Stunde statt. Und direkt vor der Tür heißt, direkt davor. Die Leute vor uns sind noch mit in die letzte Führung gerutscht, dann war Schluß.

Macht aber nix, es gibt ja Alternativen. Die führte uns, und jetzt nähern wir uns dem Titelbezug wieder an, an diesen Ort. Meine Begründung, dorthin fahren zu wollen war „Normalerweise gäbe ich für so was kein Geld aus, aber wenn ich umsonst reinkomme nehme ich es mit“. Banausig vielleicht, aber so bin ich.

Was soll ich sagen? Die spinnen alle. Was da auf dem Boden rumliegt oder an den Wänden hängt hat mir im Kunstunterricht mit schöner Regelmäßigkeit eine stark unterdurchschnittliche Note beschert. Der Panda hatte alle Hände voll zu tun, um die Lautstärke in der ich die versammelte Kunst kommentieren wollte, auf ein einigermaßen akzeptables Niveau zu senken. Sie befürchtete wohl, die anwesende Kunstkennerschaft würde mich (oder uns) an der nächsten Installation aufknüpfen. Aber eines weiß ich jetzt: wenn ich das nächste Mal umziehe, räume ich den Müll aus meinem Keller nicht aus, sondern beleuchte ihn und vermache ihn dann einem Museum. Vielleicht bekomme ich sogar noch Geld dafür. Aber auf die Straße schleppe ich ihn nicht mehr.

Wie dem auch sei, nach so viel Kunst auf einmal bekam der Panda Bauchschmerzen und wir haben unseren Streifzug durch die Hochkultur noch vor dem geplanten Besuch des Filmmuseums abgebrochen.

Zu Hause gab es, zwecks Niveauanpassung, dann noch ein zwei Folgen Al Bundy. Das verstehe ich wenigstens und muß mich nicht ärgern.

Schlauschiesser