*TILT* XVII

Mein Auto ist wieder da. Nach ca zehn Wochen Wochen ohne vierrädrigen fahrbaren Untersatz ist es wieder da. Das ist auch gut so, denn der Herbst ist mit seinem Kumpel, dem Regen, ins Land gezogen. Man kann zwar wie bisher auch mit dem Motorrad zur Arbeit fahren, aber schön wäre was anderes.

Ich schmeiße mich also voll Freude auf den Fahrersitz, Schlüssel ins Zündschloß, drehen und los gehts. Gerne auch mit Musik, also Radio an. Es kommt aber nichts, nur eine Aufforderung den Code einzugeben. ARGH! Wo soll ich den herbekommen? Schlußendlich habe ich ihn am nächsten Tag aufgetrieben, also auf zur Eingabe.

Das Radio besitzt eine Zehnertastatur. sollte also nicht allzu schwierig sein.

Ich drücke die erste Ziffer, im Display tut sich nichts.

Ich drücke die zweite Ziffer, im Display tut sich nichts.

Ich drücke die dritte Ziffer, im Display tut sich nichts.

Ich drücke die erste Ziffer, im Display tut sich etwas.

Einige Versuche später bin ich so schlau, das lediglich die Tasten 1 bis 4 beim Drücken eine Reaktion hervorrufen. Angemessen angesäuert rufe ich den Ford-Händler an. Der spricht wie folgt:

FH: Also, wenn sie den Code eingeben, dann drücken sie die Tasten 1 bis 4 so oft, wie die Zahl ihres Codes ist. Wollen Sie also die 5678 eingeben, drücken Sie fünfmal die eins, sechsmal die zwei usw. Abgeschlossen wird die Eingabe mit der Taste 5.

Ich: *TILT*

Hallo? Das Radio hat eine Zehnertastatur. Welcher weltfremde Ingenieur ist denn auf die Idee gekommen, diese Tatsache einfach zu übersehen und stattdessen eine derartig bescheuerte Methode zu wählen? Und welcher Hansel in der Qualitätskontrolle hat denn gepennt, als ihm dieser Vorschlag auf den Tisch gelegt wurde?

Da bin ich aber mal froh, das ich Senderfrequenzen nicht so eingeben muß. Achtundachtzig mal die eins drücken, dann acht mal die zwei (für die Nachkommastelle) und abgeschlossen wird die Eingabe mit der drei. Obwohl das konsequent wäre.

*TILT* XVI

Ein Privat-Tilt.

Auf der Straße, auf der die Kleine (und bald auch ich) wohnt, ist auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Strom ausgefallen. In einigen Häusern ganz, in anderen nur teilweise. Die alsbald gerufenen Stadtwerke kommen, messen und stellen fest, daß das 1950 verlegte Hauptkabel kaputt ist. Nur dumm, das an der Stelle, an der es durchgebratzt ist, keine freie Fläche wie vor 60 Jahren mehr ist. Heute steht da eine Garage. Vom Hausbesitzer vor zehn Jahren errichtet, von der Stadt mit allen nötigen Genehmigungen versehen und durchgewunken.

Da die Anwohner gerne wieder an allen Steckdosen Strom haben möchten, reißen die Stadtwerke den Boden auf, um reparieren zu können. Nach getaner Arbeit verabschieden sich die Arbeiter unter Hinweis darauf, das der Hausbesitzer die Kosten der Maßnahme (immerhin 18.000 Euro) zu tragen habe.

Weil er nämlich (jetzt kommt für mich der *TILT*) versäumt habe, nach Erteilung der Baugenehmigung durch die Stadt, beim Energieversorger vorstellig zu werden, um sicherzustellen, daß am geplanten Bauort keine Leitungen verlaufen.

Wozu braucht man denn dann eine Baugenehmigung, wenn man sich nicht darauf verlassen kann, das solche Sachen mit überprüft wurden? Warum sagt dem Bauwilligen niemand etwas davon? Haben die sie noch alle?

*TILT* XV

Gestern im Radio auf der Fahrt zur Arbeit gehört (Thema waren die Kommunalwahlen und warum so viele Menschen nicht wählen gegangen sind. Befragt wurden Passanten irgendwo in NRW.):

Reporterin: Waren Sie gestern wählen?
Passantin: Nein, ich gehe aber in jedem Fall noch. Sonst bekommen wir hinterher noch die NDP oder wie die heißt.
Reporterin: Die Wahlen waren aber gestern.
Passantin: Oh.

Hörer: *TILT*

*TILT* XIV

Frage der blonden Kollegin:

Wenn ich auf der gleichen Strecke zweimal an einem Abend geblitzt werde, muß ich dann beide Bußgelder bezahlen?

Wir vermuten schon, es sei denn, die Polizei in dem Landkreis hat gerade 2-für-1-Wochen.

*TILT*

*FULLTILT*

Womit habe ich diesen Kerl verdient? Von allen, die man mit dieser Aufgabe hätte betrauen können mußte es ausgerechnet er sein.

Und ich muß ans Telefon gehen. Das habe ich nun davon.