Archiv 2010

Na denn…

Alle Jahre wieder: ich wünsche ihnen da draußen schöne Weihnachtstage und ein Jahr 2011, das es gut mit ihnen meint. Das wünsche ich eigentlich das ganze Jahr, aber zu Weihnachten sagt man das ja gerne mal öffentlich.

Genau so unvermeidbar wie diese Wünsche ist ein Weihnachtsbaum. Hier ist meiner:

Toll, oder?

OK, es reicht

Es dauert lange, bis ich mich in Bewegung setze. Aber dieses ganze unwürdige wikileaks-Schauspiel hat es geschafft.

Wenn die USA versuchen, die Seite über den Umweg der AGBs von paypal, Visa und Mastercard auszutrocknen und sich dabei nicht mal die Mühe machen, ihre Einflußnahme zu verschleiern, dann ist auch für mich der Punkt gekommen, dagegenzuhalten. Denn, seien wir mal ehrlich: wären die Aktionen von wikileaks so illegal, wie diese Unternehmen behaupten, dann würde sie (die US Regierung) schlicht und ergreifend mit allem was sie hat gegen die Veröffentlichung klagen. Daß das nicht geschieht spricht meines Erachtens Bände.
Also beteilige ich mich: in Form eines Spiegelservers. Momentan bin ich noch auf der Suche nach einem Provider. Eine Liste von Providern und ihre Haltung zu einem solchen Vorhaben findet sich hier. Eine Anleitung von wikileaks, wie man einen Server zur Verfügung stellt gibt es hier.
Wenn Sie irgendwas zwischen fünf und zehn Euro im Monat erübrigen können und wie ich das Gefühl haben, daß das große Recht der Pressefreiheit im Moment dringend Hilfe braucht, dann machen Sie mit.

Einen überaus lesenswerten Artikel von einem Juristen finden sie hier.

Netter Versuch

Nachdem amazon wikileaks von seinen Servern geworfen hat und die Domain auch lahmgelegt wurde (durch Löschung im DNS / Quelle), könnte der eine oder andere sich jetzt vielleicht freuen, daß niemand mehr die Seite erreichen kann.

Es ist mir eine Freude und Genugtuung (wenn nicht gar ein innerer Reichsparteitag), diese Hoffnung zu zerstören. Ein Klick hier und alles ist wie vorher.

Ihr lernt es noch: im Internet läßt sich nichts sperren, verbieten oder unsichtbar machen. Das ist manchmal unbestritten eine Seuche, aber manchmal eben auch ein Segen.

Liebe Grüne in NRW,

was ist das für eine Scheiße? Ihr seid gegen den JMStV (pdf), stimmt aber aufgrund irgendwelcher Zwänge dafür?
Ihr habt es sicher wahrscheinlich nicht gewußt, aber ihr unterliegt qua Gesetz keinerlei Zwängen. Das steht im Artikel 30 §2 der Landersverfassung NRW:

Die Abgeordneten stimmen nach ihrer freien, nur durch die Rücksicht auf
das Volkswohl bestimmten Überzeugung; sie sind an Aufträge nicht
gebunden
.

(Hervorhebungen von mir)
Wenn ihr eure Überzeugungen und freie Entscheidungen zugunsten irgendwelcher diffuser Zwänge über Bord werft, dann entscheide ich hiermit frei und aus eigener Überzeugung daß ihr aus der Liste der wählbaren Parteien herausgefallen seid. Was schade ist, seit ihr eigentlich doch nicht unter den verfügbaren Alternativen eine der Besseren.

Ach so: auch auf Bundesebene gilt das. Steht so im Grundgesetz, Artikel 38 §1:

Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner,
unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. Sie sind
Vertreter des ganzen Volkes, an Aufträge und Weisungen nicht gebunden
und nur ihrem Gewissen unterworfen.

(Hervorhebungen von mir)
Nur für den Fall, daß ihr mal in die Situation kommt, euch entscheiden zu müssen. Erschwerend kommt hier die Erwähnung des Gewissens hinzu, dessen Benutzung das Vorhandensein eines solchen voraussetzt. Aber das kriegt ihr schon geregelt. Fragt nur keinen eurer Parlamentarierkollegen, die kennen sich da auch nicht aus. Fragt lieber jemand externen.

Der beste Satz bisher

Ich gestehe: ich lese die bei wikileaks veröffentlichten Dokumente. Nicht alle und nicht alle gründlich, aber so hier und da schaue ich drüber.

Wirklich überraschendes und neues war bisher nicht dabei. Unser Außenminister ist eitel und versteht nicht viel von seinem Fach, die Kanzlerin wenig kreativ und entscheidungsschwach: um das herauszufinden hätte man keinen diplomatischen Apparat gebraucht. Da reicht die Tagesschau kombiniert mit ein paar Zeitungsabos.

So weit so unspektakulär. Was mir aber wirklich gefallen hat, ist folgender Satz:

We need to also demonstrate that the U.S. has strong data privacy measures in place 
so that robust data sharing comes with robust data protections. 

(Quelle)

Den auf wikileaks zu lesen ist lustig.

Grüße von früher

Mein bester Freund aus Jugendtagen ist wieder da. Genauer: ich weiß, wo er arbeitet. Nämlich als Filialleiter eines nicht ganz kleinen Ladens in meiner Heimatstadt.
Gesehen habe ich ihn seit bestimmt fünfzehn Jahren nicht mehr. Nach der Schule trennten sich unsere Wege ziemlich schnell und auch die gelegentlichen Kontakte schliefen irgendwann ein. Aber weil ich ihn gerne mal wiedergesehen hätte, sind Sohn und ich mal vorbeigefahren.

Was soll ich sagen? Der Typ, den ich früher schon mal nach Hause getragen habe, weil er zu breit zum Laufen war, wohnt heute mit Frau (der ersten), zwei Kindern (beide von der gleichen Frau) in einem Eigenheim mit Garten in besserer Wohnlage. Schon seltsam. Nicht falsch verstehen: ich gönne es ihm und seiner Frau von ganzem Herzen. Aber es war eben überhaupt nicht abzusehen, daß er die Kurve zu einer so normalen bürgerlichen Existenz schaffen würde.
Die Antwort auf die Frage, wie es mir so ergangen sei, war etwas anders gelagert. Kind gezeugt, geheiratet (in dieser Reihenfolge), Arbeitslosigkeit, Scheidung, Umzüge im Zweijahrestakt hatte er offensichtlich nicht erwartet.
Wir haben Telefonnummern getauscht, mal schauen, ob er sich meldet. Da er den deutlich volleren Terminkalender hat, haben wir verabredet, daß er sich melden soll. Wäre schön, sich in Ruhe zu unterhalten und nicht in seinem Büro bei einer Tasse Kaffee.

Mein Beitrag

Hier einige meiner einbuchstabendanebentiere:

zu müde zum Hopsen: das *Gähnguru*
Brennt nicht besonders: der Fackel
Unverzichtbar beim Hausbau: der Mauerhahn
Hat Schmerzen beim Gehen: der Wundhund
Hat Kratzer und Dellen: der Mackel
Permanent schlecht gelaunt: die Grummel
Schweinischer Dalai Lama: das Mildschwein
Immer frischen Atem: der Minthund
Wehrhafter Zierfisch: der Koiman
Hat viel Zeit: der Dauerschwan
Scharfsichtiger Dickhäuter: der Sehlefant
Politisch total unkorrekt: der Mohrenkneifer

Merkt man, das heute ein ausgesprochen ruhiger Tag ist?

Unglaubliche 3000 Tage

Wenn man dem in Windows 7 eingebauten Taschenrechner und seiner Funktion zum Berechnen der Tageszahl zwischen zwei Daten Glauben schenken will, dann ist Sohn heute genau

3000

Tage alt. Bis hierhin war es ein tolles Abenteuer, ihn durch diese Tage zu begleiten. Ich bin sicher, das bleibt es auch weiterhin.

Auch gelöst

Nachdem ich den LastRipper erfolgreich niedergerungen hatte, gab es ja noch den kleinen Schönheitsfehler, daß er zwar aufnahm, man aber nicht parallel zuhören konnte. Dann stoppte die Aufnahme nämlich.
Die Lösung: man verschiebt den LastRipper einfach auf eine andere Arbeitsoberfläche (von denen Linux in der Standardkonfiguration vier zur Verfügung stellt). Dann nimmt er wunderbar auf und im Hauptarbeitsfenster kann man mit dem VLC Player schön zuhören.
Wieso das jetzt so ist weiß ich nicht, aber ist auch erstmal zweitrangig.