Schön wars

Schön wars

Die Kleine und ich hatten letzte Woche etwas, was nicht oft vorkommt: kinderfrei. Auch wenn die beiden Großen das Haus verlassen haben, ist da ja immer noch das Schnittchen. Und die ist noch nicht alt genug, um zweieinhalb Tage alleine zu Hause zu bleiben.

Aber letztes Wochenende war es mal wieder soweit: sie war bei ihrer Tante und ihre Eltern haben die Gelegenheit genutzt und einen Kurzurlaub angetreten. In Brüssel. Wollte ich immer irgendwie schon mal hin und die Kleine ist Neuem gegenüber ja sowieso aufgeschlossen.

Untergekommen sind wir in einem wunderbar plüschigen Hotel in zentraler Lage. Von der Beschreibung her hätte ich vermutet, das die Umgebung etwas gediegener sei. War sie aber nicht, direkt gegenüber war ein McD, etwas daneben eine Dönerbude und in einem Umkreis von 200 Metern gab es vier oder fünf Sexshops. Macht aber nix, dafür waren wir direkt an der Einkaufsmeile und auch die U-Bahn war keine fünf Minuten zu Fuß entfernt. Benutzt haben wir sie trotzdem nicht.

Das erste große Problem hat sich von ganz alleine gelöst: das Parken. Direkt vor dem Hotel einen Parkplatz gefunden, für den nur Montags bis Freitags zwischen 7 und 19 Uhr Beschränkungen gelten. Da wir um 18:45 Uhr angekommen sind, war das die perfekte Lösung.

Auf zum zweiten Problem: was tun, während man da ist? Auch das ließ sich einfach lösen: wir haben ein 24h-Ticket für einen der Busrundreisenanbieter gekauft. Da man an jeder Haltestelle aus- oder einsteigen kann, wie es einem beliebt, haben wir genau das auch gemacht. Enttäuschend: das Europäische Parlament ist am Wochenende für Besucher geschlossen. Warum sollte man auch dann, wenn das Volk Zeit hat Führungen anbieten?

Trotzdem hat während dieser Tour mein persönliches Highlight stattgefunden. Wir waren mal wieder zu Fuß unterwegs und sind mehr oder weniger zufällig über das Automuseum gestolpert. Hier stand vor der Tür ein Ferrari Testarossa in all seiner Schönheit. Die Kleine stupst mich an und sagt „Guck mal, da steht eine Corvette vor dem Eingang.“ Mir wurde ganz anders. Ein älterer Mann, der nur das Wort „Corvette“ verstanden hat, schaut mich fragend an. Also erkläre ich ihm, das meine Frau gerade einen Ferrari Testarossa mit einer Corvette verwechselt hat. Er schaut mich an und spricht folgende Worte „She’s a woman, so it’s not so embarassing.“. Ich habe mich weggeschmissen, die Kleine dagegen hat etwas verkniffen geguckt.

Der Rest war unspektakulär: wir sind 17 Kilometer gelaufen, haben einmal Pommes Frites und zweimal Waffeln gegessen. Wir haben viel Zeit damit verbracht, an Plätzen in einer Brasserie zu sitzen und den Leuten zuzuschauen. Es war ein wunderbares Wochenende, an dessen Ende alle Beteiligten sehr erholt waren.

Weil ich ein Spielkind bin, hänge ich hier mal ein paar Fotos unter Verwendung der neuen Funktionen von WordPress an. Ich bin gespannt, ob das funktioniert. Einige Bilder (z.B. das dritte) sehen etwas seltsam aus, was daran liegt das ich sie mit der Panoramafunktion des Handys gemacht habe.

Schlauschiesser