Ist doch kein Thema

Ist doch kein Thema

Der Wissenschaftliche Beirat beim Wirtschaftsministerium (geführt durch den Clownstruppen FDP-Chef Rösler) sieht in seinem Gutachten zum Thema Altersarmut kein größeres Problem. Sie sei „derzeit – von speziellen Gruppen (Armen und/oder Alten eben. Anm. durch mich)  abgesehen – kein drängendes Problem.“ (Quelle)

Das spannende Wort hier ist für mich „derzeit“. Das ähnelt einem Autofahrer, der vor einer Tagestour durch die Wüste nicht tankt, da derzeit kein drängendes Problem bestehe. Denn siehe: der Motor läuft doch. Oder einem Kapitän, der trotz Eisbergwarnung den Kurs nicht ändert, da ja nichts bedrohliches zu erkennen ist. Wohin das führt, haben Leonardo DiCaprio und Kate Winslet erfahren müssen.

Wenn man aber den Blick ein kleines bißchen über den Tellerrand erhöbe, dann wäre sichtbar, daß ein Problem am Horizont aufzieht. Eines, das nicht von alleine verschwindet. Denn die vielen jetzt noch nicht alten Menschen (ich und die Kleine inklusive) werden zu Rentnern werden. Und die wenigen jungen Menschen (Sohn, der Kleinere und die ganz Kleine inklusive) werden nicht in der Lage sein, uns alle zu versorgen. Nicht auf einem Niveau, das eine angemessene Lebensführung nach einem Erwerbsleben ermöglicht. Schon gar nicht, wenn man nicht das Glück hatte einen Job auszuüben, der es einem ermöglicht hat, privat ausreichend vorzusorgen.

Also wäre es doch irgendwie schlau, schon jetzt, wo das Kind noch am Brunnenrand steht, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Nicht erst, wenn besagtes Kind in den Brunnen gefallen ist. Den Bürgern zeigen, das man über die Legislatur hinausdenkt, ihre Lebenswirklichkeit erkennt und ernst nimmt. Das man in der Lage ist, für das Gemeinwohl Parteigrenzen zu überschreiten und zusammenzuarbeiten. So wie das bei Banken und Eurokrise doch auch funktioniert hat.

Aber was rede ich. Wir sind nicht systemrelevant. Wir sind nur Wähler. Unsere Rettung (oder auch nur ein würdevoller Lebensabend) ist nicht wichtig.

 

Schlauschiesser