Neuigkeiten, Teil 1

Neuigkeiten, Teil 1

Es ist ja schon eine Weile her, das ich hier was geschrieben habe (von gestern mal abgesehen). Das ist schade, da durchaus Stoff für Beiträge vorhanden ist. Manchmal wünsche ich mir eine kleine Box, die direkt veröffentlicht, was ich vor mich hin schimpfe. Gerade bei der morgendlichen Fahrt zur Arbeit wäre das ausgeprochen hilfreich, denn wenn mal wieder auf meinem Lieblingssender ein Interviewpartner sich durch besondere Bräsigkeit oder eine ganz spezielle Sicht auf die Realität auszeichnet, könnte ich aus dem Stand ein fünfseitiges Pamphlet zustande bringen. Andererseits ist es vielleicht doch gar nicht so schlecht, daß es so eine Box nicht gibt, bzw. ich sie nicht besitze. Oft genug sind diese Tiraden meinerseits nicht wirklich zitierfähig. Komme ich dann im Büro an, habe ich mich wieder beruhigt und es wird wieder nichts geschrieben. Außerdem kann der Chef auf meinen Monitor schauen.

Also, fangen wir mit dem an, was seit dem 09.10. im Gedächtnis geblieben ist. Da wäre der Urlaub, den Sohn und ich gemacht haben. Er hatte auf die Frage, was er am liebsten machen würde mit Inbrunst „Wandern!“ geantwortet und diese Aussage mit einem „In den Bergen!“ weiter präzisiert. Da mir nichts rechtes einfallen wollte, hat uns die Reiseverkehrsskauffrau, der ich meine Urlaube seit fünfzehn Jahren anvertraue, hierhin geschickt: IFA Schöneck. Der Bau macht von außen keinerlei Geheimnis daraus, daß er zu DDR-Zeiten errichtet wurde und architektonische Raffinesse nicht allzuweit oben im Pflichtenheft des Architekten stand. Aber von innen ist es toll. Wandern hat nicht so richtig funktioniert, da wir kein geeignetes Schuhwerk dabei hatten. Nach acht Kilometern taten beiden die Füße weh. Also sind wir mit der Bahn zurückgefahren (das Hotel hat eine eigene Haltestelle) und haben wandern auf spätere Urlaube verschoben. Die anderen Tage haben wir u.a. hier, hier und hier verbracht. Wenn man schon mal da in der Gegend ist, darf ein Ausflug nach Tschechien nicht fehlen. Ziel war Karlsbad, weil mir dunkel vorschwebte, daß die Stadt einige sehr schöne Bäder haben sollte und das Kaisers und Königs früher gerne dorthin gereist sind. Gesehen haben wir im Endeffekt nur die Fußgängerzone der Innenstadt, macht aber nix. War trotzdem ein schöner Tag. Lehrreich dazu, denn als wir vor dem Parkscheinautomaten standen wurde sonnenklar, daß in Tschechien der Euro nicht gilt. Blöd. Aber die freundliche Dame an der nahegelegenen Frittenbude hat uns mit tschechischem Geld versorgt. Zu einem Wechselkurs, über den ich lieber schweigen möchte.

Kulturell war auch was geboten: es bot sich die Gelegenheit, zwei geschätzte Bands aus und in der Nähe zu sehen. Zuerst The Cult und kurz darauf Fields Of The Nephilim. Erstere haben ein gutes Konzert gespielt, wenn es auch nicht zu überhören war, daß Ian Astbury keine zwanzig mehr ist und stellenweise etwas kurzatmig klang. Letztere wurden brutal von der Tontechnik niedergemacht, die es geschafft hat, den Gesang auf ein nahezu nicht wahrnehmbares Niveau herunterzuregeln. Auch mit dem Schlagzeug hatte der Techniker Probleme: die Bassdrum klang, als schlüge jemand mit einem Kochlöffel auf ein nasses Federkissen und dem Rest fehlte jeder Druck und jede Präzision. Schade drum, denn die Herren auf der Bühne waren durchaus sehenswert.

So, das war Teil 1 der Neuigkeiten. Mehr später…

Schlauschiesser