Er hat recht, so recht

Er hat recht, so recht

Ich war heute mal beim Arzt. Seit Wochen tut mir der rechte Arm weh, genauer: der Ellenbogen. Zuständig für solcherlei Beschwerden ist der Orthopäde. Da ich seit Jahren keine Beschwerden dieser Art hatte, mußte ich mir einen suchen.  Dank der Gelben Seiten kein Problem.

Das ist die eine Vorgeschichte. Die andere hat mit diesem Herrn hier zu tun. In seinem Programm gibt es einen Teil, in dem er sich mit Ärzten befaßt. Besonders Orthopäden haben es ihm angetan. In Kürze: Orthopäde ist ein Anlernberuf, kann nichts außer Spritzen setzen, egal was man eigentlich hat.

So, jetzt zum eigentlichen Geschehen. Viertel vor fünf war Termin, viertel vor sechs war ich dran (das kann ich leiden). Arzt kommt rein, fragt was und wo es weh tut. Ich deute auf meinen Ellenbogen, erkläre wann genau es weh tut (wenn ich mit ausgestrecktem Arm etwas hochheben will) und wo. Arzt tippt auf seinem Computer, sagt „Sie haben einen klassischen Golf-Ellenbogen.“ dreht sich um und hat eine Spritze in der Hand. In dem Moment sah ich Herrn Pispers lachend auf dem Stuhl gegenüber sitzen und ahnte, wo er sich seine Meinung über den Berufsstand des Orthopäden gebildet hat. Als ich einwende, daß eine Spritze wg. Spritzenphobie nur als ultima ratio in Frage käme überzieht ein Ausdruck der Ratlosigkeit das Gesicht des Arztes.

Lange Rede, kurzer Sinn. Der ratlose Mediziner verschreibt Tabletten („Halte ich als Therapie nicht so viel von, aber was anderes geht ja nicht.“) und irgendeine Spange, die zu tragen ist. Gesamtdauer der Konsultation: kaum zehn Minuten. Für einen Erstbesuch. Als klar wurde, daß so etwas wie eine Anamnese nicht stattfinden würde habe ich ihm mal von mir aus erzählt, daß dieser Ellenbogen mal gebrochen war und nicht sonderlich fachmännisch zusammengeklempnert worden ist. Verschleißerscheinungen drängen sich da sogar mir auf. Im Rausgehen bekam ich daraufhin noch einen Termin zum Röntgen verpaßt und das war es. Auf die Erklärung, was ein Golf-Ellenbogen eigentlich ist, warte ich immer noch.

Fazit: ich verbeuge mich voller Erstaunen vor Hr Pispers und seiner treffenden Beschreibung der Tätigkeiten eines Orthopäden. Und suche mir einen neuen.

Schlauschiesser

2 Kommentare

Mone Veröffentlicht am21:45 - 20. Juni 2009

Gute Idee! Ärzte sind nicht gleich Ärzte.

    Schlauschiesser Veröffentlicht am23:53 - 20. Juni 2009

    Denke ich mir auch. Ich möchte wenigstens das Gefühl haben, wahrgenommen worden zu sein, bevor man irgendetwas in mich hineinsticht.