Wie ich an ein Haus kam

Wie ich an ein Haus kam

Das muß jetzt etwa drei Jahre her sein. Schwiegervater (in Zukunft SV) und Schwiegermutter (in Zukunft SM, beide zusammen sind Schwiegereltern SE), zu dem Zeitpunkt unsere Vermieter, bitten uns zu einem Gespräch zu ihnen zu kommen. Das geht problemlos, unsere Wohnungstüren liegen keine dreißig Meter auseinander. Über den Grund schweigen sie sich aus.

Jetzt muß man über unsere Wohnsituation folgendes wissen: auf dem Grundstück steht ein Haus, in dem unter einem Dach drei Wohnungen sind. Quasi drei Häuser unter einem Dach. In einem wohnen die SE, in einem wir und das dritte ist vermietet. Können sie sich das in etwa vorstellen? Ja? Gut, dann weiter.

Thema des Gesprächs war die anstehende Verrentung von SV, verbunden mit finanziellen Einschnitten. Ende vom Lied: sie wollen das Haus, in dem wir wohnen verkaufen, da noch nicht abbezahlt. Wir sollten uns überlegen, ob wir das Haus haben wollen.

Wieder zu Hause haben die Kleine und ich ein kurzes Brainstorming abgehalten. Ungefähr so:

Ich: Willst du ausziehen?

Sie: Nein. Du?

Ich: Auf keinen Fall. Also kaufen wir das Haus?

Sie: Ja, sieht so aus.

Gesamtdauer der Entscheidungsfindung: zwanzig Sekunden.

Drei Wochen später stand die Finanzierung und der Notar hatte alles abgewickelt.

So bin ich an ein Haus gekommen, obwohl ich niemals eines haben wollte.

Schlauschiesser