Geschenke, Chili und Musik

Geschenke, Chili und Musik

Vorletzten Samstag habe ich etwas getan, was ich schon Jahre nicht mehr getan habe: anläßlich meines Geburtstages Leute eingeladen. Es war ein überschaubarer Kreis, in dem zu meinem nicht geringen Bedauern zwei fehlten. Einer weil ihn seine Pläne zur Übernahme der Weltherrschaft zeitlich doch etwas einschränken, der andere hat angeblich noch andere Freunde, mit denen er schon vorher verabredet war. Wer’s glaubt… 🙂

Es gab einen Riesentopf Chili mit Fladenbrot und Sauerrahm und einer Knoblauchcreme, die sich die Kleine anläßlich des Fondues eine Woche vorher ausgdacht hat. Geschenke gab es auch, immerhin war der Geburtstag ja nooch nicht so lange her.

D. hat (verläßlich wie immer) eine Kiste Bier angeschleppt. Allerdings merkt man auch bei ihm allmählich das Alter: es waren nur 0,33l Flaschen. Tja, der Zahn der Zeit.

I. kennt mich lange genug (20+x Jahre) um zu wissen, das man mir solche Bücher schenken kann, ohne befürchten zu müssen, für poltisch oder sonstwie unkorrekt gehalten zu werden. Mein Humor hält vieles aus.

S. und T., die zum ersten Mal dabei waren, haben mir ein Gutscheinbuch geschenkt. Bevor Sie jetzt die Auggen verdrehen und „Gott, wie einfallslos…“ denken, lassen Sie mich erläutern. In diesem Buch sind Gutscheine für 140 Restaurants der näheren Umgebung versammelt, die dafür sorgen, das ein Gericht entweder ganz umsonst oder doch erheblich günstiger ist als normal. Finde ich großartig, zumal die versammelten Freßtempel alles abdecken: von gutbürgerlich über italienisch bis ägyptisch und koreanisch. Gültig sind die Gutscheine bis 2015, so daß man sich nicht unnötig ranhalten muß. Hervorragend.

Der Beste an dem Abend war D., der einige Kassetten mitgebracht hatte, die er Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts am Strand des benachbarten Sees gefunden hatte, nachdem der ursprüngliche Besitzer wegen eines Platzregens fluchtartig abgehauen war. Er (D., nicht der eigentliche Besitzer) begehrte nun zu wissen, was das für eine Musik sei, die darauf aufgenommen war. Also den Kassettenrecorder vorgeholt, alle Mann drumherum gehockt wie früher bei der Schlagerrallye oder Rockpalastübertragungen und heftig geraten. Meistens voll daneben, denn hauptsächlich war Italopop zu hören, mit dem keiner der Anwesenden etwas anfangen konnte. Aber einer weiß zuverlässig Bescheid: Soundhound. Erstaunlich, was der alles erkannt hat.

Alles in allem war es ein schöner Abend. Das sollte man dringend wiederholen.

Schlauschiesser