Nicht zu vergessen…

Nicht zu vergessen…

Das muß ich auch noch erzählen. Nicht, daß das in Vergessenheit gerät.

Also: Samstag, zwischen der Blutspende und der Japanerunterstützung, fiel mir auf, daß meine Vorräte an Nasenspray arg geschrumpft sind und vielleicht nicht mehr bis Montag reichen könnten. Also bin ich in die nächste Apotheke um Nachschub zu besorgen. Es handelt sich hierbei um eine ausgesprochen große, so räumlich gesehen. Ich hatte kleinere Wohnungen als die Verkaufsfläche dieser Apotheke. Kaum bin ich zur Tür rein, bölkt mich vom anderen Ende her der Medikamentendealer (ein Er!) an, ob er mir helfen könne. Ich gebe also noch auf dem Weg zur Theke meine Bestellung auf, ebenfalls mit erhöhter Lautstärke, sonst wird das ja nix.

Er bringt das Gewünschte, ich bezahle und frage ihn, ob er vielleicht noch ein Paket Taschentücher als Werbegeschenk drauflegen könne. Daraufhin passiert Folgendes: nach erfolgloser Suche in der Schublade grinst er mich an, sagt „Ich gebe ihnen ein paar von den Angestelltentempos.“ und verschwindet nach achtern. Als er zurückkommt, hat er ein halbes Dutzend Papiertücher zum Händeabtrocknen dabei (diese grünen, kennen Sie bestimmt), grinst mich wieder an und taucht mit der Bemerkung „Jetzt noch ein wenig den McGyver machen…“ hinter den Tresen ab. Als wieder auftaucht hat er ein verschließbares Plastiktütchen in der Hand, das stark an einen Gefrierbeutel erinnert, packt die „Taschentücher“ hinein, zieht den Verschluß zu und reicht mir das Ganze mit einem Grinsen, das von Ohr zu Ohr reicht und fragt „Gut so?“. Ich grinse nicht minder breit zurück, bedanke mich und verlasse die Apotheke.

Auf meinem weiteren Weg läßt mich die Frage nicht los, ob vielleicht Probiertag für die Angestellten war oder ob er immer so drauf ist.

Schlauschiesser